Kontakterfassungs-Framework zur Bekämpfung der Ausbreitung von Covid-19
Das PEPP-PT-System wird derzeit von einem multi-nationalen europäischen Team unter Beteiligung der Fraunhofer-Institute HHI (Berlin), AISEC (Garching bei München) und IIS (Erlangen, Nürnberg) entwickelt. Es handelt sich um einen anonymen und die Privatsphäre schützenden digitalen Ansatz zur Kontaktverfolgung, der in voller Übereinstimmung mit der DSGVO steht und auch bei Reisen zwischen Ländern über einen anonymen, länderübergreifenden Austauschmechanismus verwendet werden kann. Es werden keine persönlichen Daten, kein Standort, keine MAC-Adresse der Nutzer*innen gespeichert oder übertragen.
PEPP-PT ist so konzipiert, dass es als Kontaktverfolgungsfunktion in nationale Corona-Handy-Apps eingebunden werden kann und die Integration in die Prozesse der nationalen Gesundheitsdienste ermöglicht. Es wird angeboten, die Lösung offen mit jedem Land zu teilen, da man sich verpflichtet hat, Interoperabilität zu erreichen, so dass der anonyme Mehrländer-Austauschmechanismus funktionsfähig bleibt.
PEPP-PT wurde entwickelt, um nationale Initiativen zu unterstützen, indem es gebrauchsfertige, gut getestete und ordnungsgemäß bewertete Mechanismen und Standards sowie Unterstützung für Interoperabilität, Reichweite und Betrieb bei Bedarf bereitstellt. Laut Angaben des Entwickler*innenkonsortiums sollen die PEPP-PT-Mechanismen folgende Eigenschaften aufweisen:
- Gut getestete und etablierte Verfahren zur Abstandsmessung auf gängigen mobilen Betriebssystemen und Geräten.
- Durchsetzung von Datenschutz, Anonymisierung, GDPR-Compliance und Sicherheit.
- Internationale Interoperabilität zur Unterstützung der Rückverfolgung lokaler Infektionsketten, selbst wenn sich eine Kette über mehrere PEPP-PT-Teilnehmerländer erstreckt.
- Skalierbare Backend-Architektur und -Technologie, die in lokale IT-Infrastrukturen integriert werden kann.
Zusätzlich soll ein Zertifizierungsdienst aufgesetzt werden, der sicherstellt, dass lokale Implementierungen die PEPP-PT-Mechanismen bestimmungsgemäß und interoperabel nutzen.
Eine Referenzimplementierung ist unter der Mozilla-Lizenzvereinbarung verfügbar..
Weitere Informationen zu den einzelnen Beiträgen der beteiligten Fraunhofer-Institute AISEC, HHI und IIS finden Sie in den unten verlinkten Meldungen der Institute.