Ein wichtiger Hebel ist dabei, Mädchen und junge Frauen schon früh für technische Berufe zu begeistern und vor allem Klischees und Vorurteile abzubauen. Oft wird zum Beispiel Programmieren als eher unsoziale, einsame und langweilige Tätigkeit gesehen. Die vielen Chancen, die Kreativität, die zahlreichen Gestaltungs- und Selbstverwirklichungsmöglichkeiten und der Spaß, Dinge zum Funktionieren zu bringen, werden in dieser Altersklasse oft unterschätzt. Auch die Vielfalt der möglichen Berufsbilder ist oft nicht bekannt – man muss nicht Programmierer sein, um im IUK-Bereich an einem Fraunhofer-Institut zu arbeiten. Es gibt mittlerweile enorm viele Tätigkeitsbereiche, die neben dem eigentlichen Fachgebiet tiefere Digitalkenntnisse erfordern – auch eigentlich bisher technikfremde Berufe.
Seit 2001 ist der Girls‘Day das weltweit größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen. Er hat seither zahlreiche Mädchen und junge Frauen ermutigt, sich für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich zu entscheiden. Am Girls'Day erweitern Mädchen ihr Berufswahlspektrum und lernen »unter sich« ihre individuellen Stärken kennen. Sie begegnen vor Ort weiblichen Vorbildern und Frauen in Führungspositionen – das begeistert und motiviert. Jedes Jahr bieten Unternehmen, Organisationen, Hochschulen und Betriebe bundesweit rund 100.000 Plätze an. Mädchen entdecken am Girls'Day Berufe aus Technik, Handwerk, IT, Naturwissenschaften und der Industrie. Girls'Day-Berufe sind Berufe, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt.
Der Girls'Day soll trotz Corona auch im Jahr 2021 stattfinden. Und weil unsere Mitgliedsinstitute ihre Türen in diesem Jahr nicht öffnen können, um den interessierten Schülerinnen einen Einblick in ihre Labore zu geben, bietet der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie das Event auf einer Online-Plattform an. Das erste Highlight gibt es gleich im einführenden Livestream: Die angehenden Astronautin Suzanna Randall berichtet im Interview über ihren Berufsalltag und stellt sich den Fragen der Mädchen.
Danach können sich die Schülerinnen in den virtuellen »Labs« der mitmachenden Institute umschauen und an interaktiven Demos, Talks, Chats oder Experimenten teilnehmen sowie mit Forscherinnen des Instituts per Text- oder Videochat ins Gespräch kommen.
Mit dabei sind diese Institute und Einrichtungen:
- Fraunhofer IAIS
- das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE (Fraunhofer SIT und Fraunhofer IGD)
- Fraunhofer IESE
- Fraunhofer IKS
- Fraunhofer AISEC
- Fraunhofer FOKUS