Im Gegensatz zum klassischen Girls'Day-Konzept – bei dem Schulklassen Forschungseinrichtungen und Betriebe besuchen – bietet eine Online-Plattform den Vorteil, dass man viel mehr Schülerinnen auf einmal erreichen kann. Auch die technikinteressierten Mädchen aus Regionen, in denen keine Institution Girls'Day-Aktionen anbietet, können so problemlos teilnehmen.
Der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie hat in diesem Jahr wieder eine Online-Plattform bereitgestellt und dort zwei »Livebühnen« und acht virtuelle »Labs« eingerichtet, die von insgesamt zehn verschiedenen Fraunhofer-Instituten betreut wurden. In den Labs konnten sich die Schülerinnen unter dem Motto »Mathe ins-π-riert!« nicht nur grundlegend informieren, was man in technischen oder wissenschaftlichen Berufen so macht, sondern auch das eine oder andere Vorurteil über solche Jobs revidieren.
Die wichtigste Botschaft dabei ist: Forschungsarbeit im IT-Bereich erstreckt sich über viele spannende Gebiete. In kreativen Teams werden dabei Wege gefunden, wie man Produkte und Verfahren schneller, genauer, besser, nachhaltiger oder angenehmer macht. Man kann also jeden Tag dazu beitragen, die Welt ein bisschen besser zu machen. Gerade IT-Berufe gehören oft nicht zu den meist genannten Karrierewünschen von Mädchen und jungen Frauen. Auch im Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie ist der Anteil von Wissenschaftlerinnen ausbaufähig, da doch ein ausgewogenes Verhältnis beider Geschlechter und damit auch eine größere Chancengleichheit auf dem Weg zu Führungspositionen angestrebt wird. Mit Aktivitäten wie dem Girls'Day setzt der Verbund hier an einer der Ursachen an und versucht, Mädchen und jungen Frauen schon frühzeitig zu vermitteln, welche vielfältigen und kooperativen Berufswege in der IT-Forschung möglich sind.
Das konnte man insbesondere im Auftakt-Livestream heraushören. Die beiden Moderatorinnen Lisa und Miriam hatten drei Gäste eingeladen: Emely vom Fraunhofer-Institit für Experimentelles Software Engineering IESE, Henrike vom Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik und Susanne, die besser unter ihrem Youtube-Namen »MathemaTrick« bekannt ist. Susanne postet pro Woche mehrere Videos, in denen sie mal mehr oder mal weniger knifflige Matheaufgaben löst. Und damit hat sie bereits mehr als 200.000 Abonnent*innen eingesammelt. Das aufschlussreiche Interview kann hier noch einmal angeschaut werden.